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Die Stadtmauer und die städtische Gesellschaft

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Die Stadtmauer von Waldsee

Sie wurde von der Stadt geplant und von 1403 bis 1407 von den Bürgern erbaut und später auch nochmals erweitert.

Die Stadt baute die 3 Türme: Das Ravensburger Tor, das Biberacher Tor, das Wurzacher Tor und dazu auch noch kleinere Tore wie das Burgtor und das Seetor. 

Ab dem 19. Jahrhundert wurde mit dem Abbruch der Stadtmauer und mit dem der übrigen Tortürme begonnen. Denn Waldsee wuchs und somit musste die Stadtmauer weg. Heute sind nur noch wenige Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer zu sehen. 

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Warum kamen so viele Menschen in die Stadt wie Waldsee?

Im Mittelalter zogen immer mehr Menschen in die Stadt, da sie dort geschützt von der Stadtmauer waren, eine bessere Anbindung hatten als auf dem Land, stabilere Häuser, einen besseren Arbeitsmarkt, guten Handel, Märkte, …. Jedoch wurden Seuchen und Krankheiten auch schneller verbreitet.

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Macht Stadtluft frei und gleich?

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Man war von der ländlichen Grundherrschaft befreit, wenn man länger als ein Jahr und einen Tag in der Stadt lebte und von dem Grundherren nicht gefunden wurde. Jedoch hatte man in der Stadt einen Stadtherrn, dem man Abgaben und auch Kriegsdienst leisten musste.

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Mit dem Bürgerrecht, das nur 200 Bürger besitzen durften, durfte man regieren und das Schicksal der Stadt mitbestimmen. Damit man aber das Bürgerrecht bekam, musste man einen Schwur ablegen, der zum Beispiel beinhaltete, das man keine Unruhe stiften durfte und wenn man eine bemerkte, sie sofort dem Rat melden musste. Die Bürger hatten aber auch Pflichten, wie zum Beispiel ihren zugeteilten Teil der Stadtmauer zu erbauen, zu finanzieren und in intakt zu halten.

In der Stadt lebten jedoch auch viele Menschen, die vom Bürgerrecht ausgeschlossen waren, da sie keinen Besitz hatten und keine Steuern zahlten. Wenn man kein Bürgerrecht hatte, musste man dennoch Rechten und Pflichten erfüllen. Zum Beispiel durfte man nur bestimmte Kleidung tragen.

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Es gab drei verschiedene gesellschaftliche Schichten, die meist auch mit dem Einkommen zu tun hatten:

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  • die Oberschicht (Bürger mit Bürgerrecht und Reiche);  wohnten in der Hauptstraße von Waldsee.

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  • die Mittelschicht (Beamte, Handwerker, Kaufleute, …); wohnten in den Seitenstraßen.

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  • Unterschicht (Mägde, Knechte, Kleinhändler, Tagelöhner, ungelernte Hilfskräfte, …); wohnten in der Vorstadt.

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Die Grenzen der Schichten waren jedoch nicht so genau festgelegt. Je nach dem in welcher Schicht man war, musste man sich auch so Kleiden, das war im Gesetz so festgelegt. Ebenfalls durfte das Kloster nicht innerhalb der Stadtmauern sein, erst bei der Erweiterung durften sie hinein. 

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Wirklich frei war somit nur ein kleiner Teil der Stadtbevölkerung. In Waldsee waren es nur 200 Bürger. Der Rest der Bevölkerung war von den Bürgerrechten ausgeschlossen. Dennoch lebten alle diese Gruppen lieber ohne Bürgerrechte in der Stadt als als Hörige auf dem Land. 

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